Die Feuerwehr-Kommandanten des Landkreises Freyung-Grafenau haben einen neuen Kreisbrandrat gewählt: Martin Bauer aus der Gemeinde Jandelsbrunn. Der langjährige, frühere Kommandant der Feuerwehr Heindlschlag folgt damit ab November auf Kreisbrandrat Norbert Süß, der seit 2013 im Amt ist und nach zwei Perioden freiwillig aus dem Amt ausscheidet. Der 50-jährige Bauer ist als Kreisbrandmeister bisher für die Feuerwehren in der Gemeinde Jandelsbrunn und der Stadt Waldkirchen zuständig.
In den 25 Kommunen des Landkreises Freyung-Grafenau gibt es aktuell 88 aktive Wehren. Wahlberechtigt sind ausschließlich die ersten Kommandanten bzw. im Verhinderungsfall die jeweilige Stellvertretung. 87 Feuerwehren bzw. deren Kommandanten waren am Dienstagabend im Rahmen einer außerordentlichen Dienstversammlung in die Josef-Eder-Halle nach Röhrnbach gekommen, um ihre Stimme abzugeben.
Landrat Sebastian Gruber, oberster Dienstherr der Feuerwehr auf Landkreisebene, betonte in seinen Eröffnungsworten, dass „am heutigen Abend mit dem Kreisbrandrat der erste Feuerwehrmann des Landkreises zu wählen ist, eine fordernde, verantwortungsvolle und wichtige Position“. Der Landrat bedankte sich vor der offiziellen Wahl bei Kreisbrandrat Norbert Süß, der gesamten Kreisbrandinspektion sowie bei allen Anwesenden für ihren Dienst und betonte: „Die Feuerwehren sind ein unverzichtbarer Garant für die Sicherheit unserer Bevölkerung“. Nach der offiziellen Eröffnung der Dienstversammlung durch Landrat Sebastian Gruber folgten Grußworte des gastgebenden Bürgermeisters Leo Meier und des Kreisbrandrats Norbert Süß.
Gemäß Bayerischem Feuerwehrgesetz hat der Landrat das alleinige Vorschlagsrecht für die Wahl zum Kreisbrandrat. Drei Kandidaten, die auch die formalen Voraussetzungen erfüllen, hatten sich im Vorfeld schriftlich beim Landrat beworben. Alle drei wurden vom Landrat zur Wahl zugelassen und im Rahmen der Dienstversammlung offiziell vorgeschlagen: Kreisbrandmeister Martin Bauer (Jandelsbrunn), Kreisbrandmeister Josef Saiko (Waldkirchen) und Kreisbrandinspektor Thomas Thurnreiter (Saldenburg). Die drei Kandidaten stellten sich den Anwesenden vor und erklärten, wo sie als Kreisbrandrat ihre Schwerpunkte setzen möchten. Anschließend wurde bereits in einem ersten Wahlgang die erforderliche, absolute Mehrheit erreicht. Bauer setzte sich mit 64 von 87 Stimmen klar durch. Die Wahl wurde - wie gesetzlich vorgeschrieben - schriftlich und geheim durchgeführt. Die Amtszeit des Kreisbrandrats beträgt sechs Jahre, heißt Bauer ist bis 2031 gewählt.
Nach Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses folgte die formelle Annahme des Wahlergebnisses und der Dank an die Anwesenden durch Martin Bauer. Anschließend gab es eine Vielzahl an Gratulationen für den zukünftigen Kreisbrandrat. Zu den ersten Gratulanten gehörten auch die beiden Mitbewerber sowie der aktuelle Kreisbrandrat Norbert Süß.
Landrat Sebastian Gruber gratulierte und unterstrich: „Martin Bauer ist ein führungserfahrener und kompetenter Feuerwehrler. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche dem künftigen Kreisbrandrat in seiner neuen, sehr verantwortungsvollen Aufgabe für den Landkreis Freyung-Grafenau alles erdenklich Gute.“ In dem Zusammenhang verdeutlichte der Landrat, dass eine verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landratsamt, Kreisbrandinspektion, Kreisbrandrat und Landrat unerlässlich ist für eine erfolgreiche und positive Entwicklung.
Gruber sprach zudem Kreisbrandinspektor Thomas Thurnreiter und Kreisbrandmeister Josef Saiko ausdrücklich Dank und Anerkennung aus, dass sie sich zur Wahl gestellt hatten.
Bauer selbst zeigte sich „begeistert vom Wahlergebnis“ und bedankte sich bei den anwesenden Kommandanten „ganz herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen“. Der Sachbearbeiter Qualitätssicherung eines Werkzeugherstellers freut sich auf die neue Aufgabe und versprach, die in seiner Vorstellungsrede vorgebrachten Punkte, gemeinsam mit der Kreisbrandinspektion und dem Landratsamt, in Angriff zu nehmen. Gegenüber Landrat Sebastian Gruber erklärte Bauer, dass auch er sich auf eine gute Zusammenarbeit freue.
Als Kreisbrandrat hat der verheiratete, zweifache Familienvater Bauer ab November die höchste Feuerwehrführungsfunktion im Landkreis inne. Er berät und unterstützt u.a. in Fragen des Brandschutzes, organisiert Aus- und Fortbildungen und führt bzw. organisiert die Kreisbrandinspektion. Ihm obliegt zudem die fachliche Aufsicht über die Landkreis-Feuerwehren. Zudem ist er für die Strukturierung der Feuerwehrorganisation im Landkreis zuständig und wirkt an dienstlichen Sitzungen auf Kreisebene mit.