„Vorgaben zur Sprachförderung in Kindergarten und Schule besser aufeinander abstimmen“

50 Fachkräfte aus dem Bereich Schule und Kita tauschen sich im Landratsamt in Freyung aus

Wo drückt der Schuh bei der Sprachförderung in Kindergarten und Schule und was läuft gut? Um das herauszufinden haben sich 50 Fachkräfte aus dem Bereich Grundschule und Kindergarten im Landratsamt in Freyung ausgetauscht. Es gab Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsweisen und die Herausforderungen, die sich gerade am Übergang vom Kindergarten in die Schule ergeben können. Großes Thema waren die seit diesem Jahr neuen zentralen Sprachtests. Dabei wurde klar, dass die beiden Bereiche – Kindergarten und Grundschule – unterschiedliche Vorgaben im Bereich der Sprachstanderhebungen haben. Ein Appell aus der Veranstaltung ging deshalb in Richtung höherer Stellen: Die entsprechenden Instrumente und Vorgaben müssen besser aufeinander abgestimmt werden. Erst damit werde eine effizientere Sprachstanderhebung möglich. Auf deren Basis könne dann eine entsprechende Förderung gewährleistet werden, etwa durch Angebote wie den Vorkurs Deutsch 240.

Eingeladen zu dem Treffen hatten Alexandra Bauer, als Kooperationsbeauftragte im Landkreis Freyung-Grafenau von Seiten der Schulen sowie die pädagogische Fachberaterin aus dem Landratsamt, Alexandra Stadler. Nach der Begrüßung durch den zuständigen Sachgebietsleiter am Landratsamt, Thomas Seidl, vermittelte Alexandra Bauer zu Beginn der Veranstaltung Einblicke in die laufende Probephase der Sprachstandserhebungen. Sie rief dazu auf, gemeinsam auf die bisherigen Erfahrungen zu schauen, damit man Verbesserungen anregen könne, um die Prozesse zu optimieren. Alexandra Stadler moderierte die Veranstaltung und fasste am Schluss zusammen: „Es gibt jeder an seiner Position das Beste, nur ist festzustellen, dass die Grundlagen und die Verzahnungen nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Darum braucht es umso mehr den wertschätzenden Kontakt der Kooperationspartner vor Ort in Kita und Schule.“

Dazwischen hatten die Beratungslehrkräfte Sabine Zitzl, Simone Springer und Alexander Donaubauer den Ablauf der seit diesem Jahr vorgeschriebenen schulischen Testung mit Hilfe des neu entwickelten Instruments „Bayerisches Sprachscreening des individuellen Sprachförderbedarfs – BASIS“ vorgestellt und ihre Erfahrungen im Prozess geteilt. Viele verschiedene Wege und Methoden der sprachlichen Förderung bei Kindern hatte die Multiplikatorin Anna Petrilak-Weissfeld vom Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) vorgestellt und über die Sprachbeobachtung von Kindergartenseite informiert. Darüber hinaus hatte sie jede Menge Bücher, Spiele, Puppen und weitere Hilfsmittel zur Sprachförderung mitgebracht und damit verdeutlicht, wie viel Material in den Kitas oftmals bereits vorhanden ist. Ihr Fazit lautete: „Alles kann zu einem sprachlichen Förderangebot werden, wenn die Haltung des Pädagogen offen, aufgeschlossen und wertschätzend gegenüber den Kindern ist.“ Es brauche Zeit zum Zuhören, zum Wiederholen sowie für das Anbieten von Synonymen, Wort- oder Zeitformen. Beim Spracherwerb, erklärte sie, würden viele verschiedene Verknüpfungen im Sprachzentrum der Kinder angelegt, verankert oder ausgebaut, das brauche seine Zeit.

Die Veranstaltung zeigte deutlich, wie wichtig der gemeinsame Austausch ist, um die sprachliche Entwicklung der Kinder mit Unterstützungsbedarf in beiden Bereichen weiter zu verbessern und auf die Bedürfnisse der Kinder bestmöglich einzugehen. Wer sich für das Thema interessiert findet dazu auch viele Informationen im „Newsletter für Eltern“, der von Jugend- und Gesundheitsamt gemeinsam erstellt wird. Zu finden sind die bisherigen Ausgaben auf der Homepage des Landratsamtes, unter www.freyung-grafenau.de/newsletter-fuer-eltern. Das Thema Sprache wird in den Newslettern 2/2024 und 1/2025 mit vielen praktischen Tipps für Eltern aufgegriffen.

 

Informierten zum Thema Sprachförderung in Kindergarten und Schule (von links): Referentin Anna Petrilak-Weissfeld, Alexandra Stadler (Landratsamt), Beratungslehrerin Simone Springer, Kooperationsbeauftragte im Landkreis Rektorin Alexandra Bauer sowie die beiden Beratungslehrkräfte Alexander Donaubauer und Sabine Zitzl.

Jede Menge Bücher, Spiele, Puppen und weiteres Material hatte Referentin Anna Petrilak-Weissfeld vom Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) als Anregung mitgebracht.

Fotos: Landratsamt Freyung-Grafenau


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