Mitterfirmiansreut – Die laufende Modernisierung des Skizentrums Mitterdorf ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte im Landkreis Freyung-Grafenau. Bei einer Baustellenbegehung informierten sich zahlreiche Kreisräte, Bürgermeister sowie Mitglieder des Gemeinderats Philippsreut vor Ort über den Stand der Bauarbeiten – eingeladen von Landrat Sebastian Gruber, der auch Vorsitzender des Zweckverbands Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut-Philippsreut ist. Mitglieder des Zweckverbands sind der Landkreis Freyung-Grafenau und die Gemeinde Philippsreut (siehe Infokasten „Hintergrund“).
Investitionen mit Weitblick: Infrastruktur für Freizeit, Tourismus und Sicherheit
Drei Stationen der gemeinsamen Besichtigung machten die enorme Bandbreite der Maßnahmen deutlich:
• Am vergrößerten Speichersee wurden die neuen Parkflächen vorgestellt – eine wichtige Grundlage für die Verkehrsentlastung und den künftigen Besucherkomfort. Die deutlich erhöhte Kapazität des Speichersees ist, gemeinsam mit der bereits installierten Kühlturmanlage, zentral für eine effiziente Beschneiung und damit für einen weiterhin schneesicheren Betrieb des Skigebiets.
• An der neuen Talstation der 6er-Sesselbahn und der Flyline „Großer Almberglift“ zeigten die Projektverantwortlichen, wie moderne Technik und barrierefreie Gestaltung zusammenspielen: breitere Einstiegsmöglichkeiten, komfortable Kabinen mit Wetterschutz und kurze Umsteigewege machen das Gelände künftig besonders familien- und seniorenfreundlich.
• Auf der Bergstation präsentierten Planer und Betreiber nicht nur den Startbereich der spektakulären Flyline für den Sommerbetrieb, sondern auch das im Bau befindliche zentrale Gebäude der Bergstation. Darin wird zukünftig auch die Bergwacht untergebracht sein – ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit und Notfallversorgung vor Ort.
Zukunftssichere Arbeitsplätze und touristische Perspektiven
„Mit diesem Projekt setzen wir gezielt Impulse für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum – touristisch, wirtschaftlich und strukturell. Zudem setzen wir - neben dem Winterbetrieb - auch erstmalig Impulse für ein attraktives Sommerangebot“, betonte Landrat Sebastian Gruber. Die Modernisierung sei nicht nur für Gäste und Einheimische ein Gewinn, sondern sichere auch dauerhaft Arbeitsplätze – viele davon über das ganze Jahr. „Gerade für Familien und Menschen mit Handicap werden wir künftig ein hochwertiges, durchdachtes Angebot vorhalten können. Wir freuen uns als Zweckverband darauf, gemeinsam mit allen Beteiligten sowie den örtlichen und regionalen Akteuren die geplante Ausweitung von einem Winter- hin zu einem Sommerbetrieb aktiv mitzugestalten.“
Mit einem Gesamtvolumen von rund 23,1 Millionen Euro, von denen der Freistaat Bayern 6,6 Millionen Euro fördert, liegt das Projekt sowohl in finanzieller als auch zeitlicher Hinsicht im Plan. Die Fertigstellung ist für November 2025 vorgesehen, der Start in die Wintersaison – witterungsabhängig – für Mitte Dezember. Der Sommerbetrieb soll, Stand jetzt, im Mai 2026 starten. „Die Arbeiten laufen bislang absolut planmäßig, alle Beteiligten ziehen an einem Strang – das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung keine Selbstverständlichkeit. Dafür sind wir dankbar, vor allem dem Landkreis Freyung-Grafenau und der Gemeinde Philippsreut“, sagte Zweckverbands-Geschäftsführer Bernhard Hain im Rahmen der Besichtigung.
Technischer Fortschritt am Berg
Die Kernmaßnahmen umfassen den Neubau der kuppelbaren 6er-Sesselbahn (CD6C Almbergbahn) sowie einer fix geklemmten 4er-Sesselbahn (CF4 Kleiner Almberglift), den Ausbau der Beschneiungsinfrastruktur, die Errichtung einer Flyline für den Sommerbetrieb und die Anlage eines Naturerlebniswanderwegs rund um den Almberg. Hinzu kommen ein neues Betriebsgebäude, zusätzliche Stellflächen und die Einbindung modernster Sicherheits- und Steuerungssysteme.
Die Fortschritte auf der Baustelle sind auch im Bautagebuch auf der Webseite des Skizentrums (www.mitterdorf.info) einsehbar und dokumentiert. So wurden bereits alle Fundamente gesetzt, erste Stützen montiert und mit dem Innenausbau des zentralen Gebäudes am Almberg begonnen. Die Bilder zeigen, wie präzise und engagiert die Arbeiten – teilweise unter herausfordernden Rahmenbedingungen – vorankommen.
Ausklingen in der „Alpe“
Nach der Baustellenbesichtigung fand der Abend bei einem gemeinsamen Austausch im Gasthaus „Zur Alpe“ seinen gemütlichen Ausklang. Landrat Sebastian Gruber, Projektleiter DI Christian Weiler (Klenkhart & Partner), Geschäftsführer Bernhard Hain und Betriebsleiter Thomas Schrottenbaum standen den Gästen dort für weiterführende Fragen zur Verfügung.
Hintergrund:
Träger des Projekts ist der Zweckverband Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut-Philippsreut. Mitglieder des Verbands sind der Landkreis Freyung-Grafenau (75 Prozent) und die Gemeinde Philippsreut (25 Prozent). Ziel ist die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen, modernen Angebots im Winter- und Sommerbetrieb im Bayerischen Wald – familienfreundlich, barrierefrei und nachhaltig.