Blaulichtgespräch 2025 im Landratsamt Freyung-Grafenau

Austausch über aktuelle Herausforderungen und Projekte im Brand- und Katastrophenschutz

Beim diesjährigen Blaulichtgespräch im Landratsamt Freyung-Grafenau kamen Landrat Sebastian Gruber sowie Vertreter der Kreisbrandinspektion und des Landratsamts zusammen, um über aktuelle Entwicklungen im Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz zu sprechen. Dabei standen das Einsatzgeschehen, die personelle Lage, Ausstattung und Ausbildung sowie Zukunftsfragen im Ehrenamt Feuerwehr im Mittelpunkt.

Neben Landrat Sebastian Gruber nahmen Kreisbrandrat Norbert Süß, Kreisbrandinspektor Jürgen Binder, der designierte Kreisbrandrat Martin Bauer – ab dem 22. November 2025 im Amt – sowie Franz Stöbich und Thomas Thurnreiter vom Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt teil.

Kreisbrandrat Süß, der das Amt bis Ende November 2025 ausübt, blickte dabei gemeinsam mit seinem Nachfolger auf die aktuelle Lage und künftige Herausforderungen im Feuerwehrwesen.

Landrat Sebastian Gruber betonte den hohen gesellschaftlichen Stellenwert des Ehrenamts: „Unsere Feuerwehren leisten Tag für Tag einen unverzichtbaren Dienst an der Gemeinschaft – mit Leidenschaft, Herzblut und Verantwortungsbewusstsein. Sie stehen sinnbildlich für Zusammenhalt und Heimatverbundenheit in unserer Region.“

Von technischer Hilfeleistung über Unwetter- und Starkregenereignisse mit überfluteten Kellern bis hin zu komplexen Gefahrguteinsätzen – die Anforderungen an die Feuerwehren seien enorm gestiegen. „Umso wichtiger ist es, dass wir im engen Austausch bleiben, um gemeinsam die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Gruber.

Kreisbrandrat Norbert Süß zog eine Bilanz des Jahres 2024: Die 88 Feuerwehren im Landkreis bewältigten rund 1 850 Alarmierungen – im Schnitt fünf Einsätze pro Tag. Das Einsatzgeschehen hat sich in den letzten Jahren stark verändert: „Ein Großteil der Einsätze betrifft längst nicht mehr nur Brände, sondern zunehmend technische Hilfeleistungen, Türöffnungen, Ölspuren oder ausgelöste Brandmeldeanlagen“, erläuterte Süß. „All das leisten Ehrenamtliche in ihrer Freizeit, unentgeltlich und mit großem Engagement.“ Gleichzeitig warnte er davor, die Feuerwehren angesichts stetig wachsender Aufgaben nicht zu überfordern.

Verbesserungsbedarf bestehe insbesondere bei der Ausstattung für Vegetations- und Waldbrände. Aber auch die Erneuerung der Atemschutzübungsanlage bleibe ein zentrales Thema. Landrat Gruber bestätigte den bestehenden Bedarf: „Die Anlage ist unverzichtbar für die Ausbildung unserer Atemschutzträger. Wir arbeiten an dem Thema bereits sehr intensiv und werden gemeinsam mit der neuen Kreisbrandinspektion und den Kreisgremien prüfen, welcher Weg der richtige ist.“

Der künftige Kreisbrandrat Martin Bauer stellte anschließend die laufenden Projekte und Schwerpunkte der kommenden Jahre vor. Dazu zählen die Truppführerausbildung, neue Tageslehrgänge zu Wald- und Vegetationsbränden sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Bezirk Südböhmen im Projekt Fire-Eye, bei dem Drohnentechnik im Einsatzwesen erprobt wird.

Thomas Thurnreiter vom Landratsamt hob die Bedeutung des Zivil- und Bevölkerungsschutzes hervor. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie wichtig Vorsorge, Koordination und technische Ausstattung in diesem Bereich seien – etwa bei Stromausfällen, Unwettern oder länger andauernden Schadenslagen. „Auch wenn wir hoffen, nie darauf zurückgreifen zu müssen, müssen wir vorbereitet sein“, so Thurnreiter.

Zum Abschluss dankte Landrat Gruber dem scheidenden Kreisbrandrat Norbert Süß für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Er hat die Feuerwehren im Landkreis mit großem Einsatz, Pragmatismus und Weitblick geprägt. Sein Verdienst wird noch gesondert gewürdigt.“

Dem designierten Nachfolger Martin Bauer wünschte er viel Erfolg für das neue verantwortungsvolle Amt.

Das Blaulichtgespräch soll auch künftig regelmäßig stattfinden, um die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landratsamt, Kreisbrandinspektion und Feuerwehren weiter zu stärken.

v.l.: Franz Stöbich (Sachgebietsleiter öffentliche Sicherheit und Ordnung), KBI Jürgen Binder, KBI Thomas Thurnreiter, KBR Norbert Süß (bis November 2025), der designierte KBR Martin Bauer (ab November 2025) und Landrat Sebastian Gruber
Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau


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