Bunte Farben, kreative Ideen und jede Menge Emotionen: Kunstwerke, die im Rahmen eines Camps des Kreisjugendrings Freyung-Grafenau am Rannasee in Wegscheid entstanden sind haben jetzt ihren Platz im Gesundheitsamt des Landkreises gefunden.
Im Rahmen des Camps standen nicht nur Spaß und Gemeinschaft im Mittelpunkt, auch ein wichtiges Thema fand Platz – die psychische Gesundheit. In Kooperation mit dem Gesundheitsamt Freyung-Grafenau haben die Jugendlichen eindrucksvolle Graffitis gestaltet, die sich mit Fragen rund um Wohlbefinden, Glück und innere Stärke beschäftigen. Unter der künstlerischen Leitung von Fabian Edenharder entstanden farbenfrohe Kunstwerke, die nun zum Teil im Gesundheitsamt in Waldkirchen zu sehen sind. Dort sollen sie Besucherinnen und Besucher zum Innehalten und Nachdenken anregen.
Organisiert wurde das Projekt von Christopher Kessel vom Gesundheitsamt Freyung-Grafenau und Michaela Pertler, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings. Ziel war es, jungen Menschen einen kreativen Raum zu geben, um sich präventiv mit ihrer seelischen Gesundheit auseinanderzusetzen und positive Ausdrucksformen zu finden.
Schon im Vorfeld setzten sich die Teilnehmenden mit Fragen wie „An welchen Orten fühle ich mich wohl?“, „Was macht mich glücklich?“ oder „Welche Farben und Symbole lassen mich entspannen?“ auseinander – Themen, die im Alltag oft zu kurz kommen, obwohl sie entscheidend für das seelische Gleichgewicht sind.
„Gerade in der Jugendzeit prasseln viele Veränderungen, Erwartungen und Herausforderungen auf junge Menschen ein“, erklärt Christopher Kessel vom Gesundheitsamt. „Sich mit der eigenen psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen bedeutet, sich selbst besser kennenzulernen – die eigenen Grenzen zu erkennen, aber auch die eigenen Ressourcen zu entdecken. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die emotionale Stabilität.“
Auch Michaela Pertler vom Kreisjugendring zeigt sich begeistert vom Engagement der Jugendlichen: „Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Offenheit und Fantasie sich die Teilnehmenden dem Thema genähert haben. Viele konnten in den Bildern ausdrücken, was mit Worten manchmal schwer zu sagen ist. Kunst kann Brücken bauen.“
Künstler Fabian Edenharder, der die Jugendlichen beim Sprayen anleitete, hebt die Bedeutung der kreativen Freiheit hervor: „Graffiti bietet jungen Menschen eine authentische Möglichkeit, sich auszudrücken. Es ist bunt, direkt und ehrlich – genau wie die Emotionen, um die es hier geht. Sich auf diese Weise mit psychischer Gesundheit hier auf schon fast kunsttherapeutische Weise auseinanderzusetzen, ist unglaublich wertvoll.“
Die individuell gestalteten Leinwände durften die Jugendlichen als persönliche Erinnerung mit nach Hause nehmen – als Symbol für ihre eigene Stärke und Achtsamkeit. Darüber hinaus wird ein Teil der entstandenen Kunstwerke nun im Gesundheitsamt Freyung-Grafenau in Waldkirchen ausgestellt, wo sie Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen sollen.
Das Projekt stieß bei allen Beteiligten auf große Begeisterung. Jugendliche wie Betreuerinnen und Betreuer waren sich einig: Solche Aktionen machen Mut, offen über psychische Gesundheit zu sprechen und die Bedeutung seelischen Wohlbefindens in den Mittelpunkt zu rücken.
„Psychische Gesundheit ist mindestens genauso wichtig wie körperliche Gesundheit – und sie beginnt damit, dass wir darüber reden“, fasst Kessel zusammen. „Wenn junge Menschen lernen, ihre Gefühle zu erkennen und auszudrücken, ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesunden, selbstbewussten Leben.“



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