Zweimal jährlich organisiert die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) im Landratsamt den Arbeitskreis „Frühe Hilfen“. Eingeladen werden dabei Fachstellen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, die Familien mit Säuglingen oder Kleinkindern unterstützen – mit dem Ziel, Angebote zu vernetzen und bekannter zu machen.
Beim jüngsten Treffen am 1. Oktober 2025 stand das Kinderhospiz Haus ANNA in Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau) im Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Thomas Seidl, Leiter des Amtes für Kinder und Familie, stellte Daniela Safajoo, Pflegedienstleitung des Hauses, die Einrichtung und ihre Arbeit vor.
Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) begleitet seit 2004 Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankten Kindern, Jugendlichen oder Eltern. Ziel ist es, in einer schwierigen Lebensphase Halt, Geborgenheit und Normalität zu geben. Aus dem ursprünglich ambulanten Dienst ist inzwischen eine Organisation mit mehreren Versorgungszentren in Bayern entstanden.
Mit dem Haus ANNA, das im September 2023 eröffnet wurde, verfügt Niederbayern nun über das erste teil- und vollstationäre Kinderhospiz. Es bietet Familien Entlastung und einen geschützten Ort der Ruhe – ein Angebot, das bislang in der Region fehlte. Kinder können dort tagsüber, nachts oder am Wochenende individuell betreut und medizinisch-pflegerisch versorgt werden, auch ohne die ständige Anwesenheit der Eltern.
Kinderhospizarbeit bedeutet jedoch weit mehr als die Begleitung am Lebensende. Sie beginnt oft schon mit der Diagnose und begleitet Familien über viele Jahre hinweg. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch den Geschwisterkindern. Im Haus ANNA stehen acht freundlich gestaltete Einzelzimmer sowie zwei Familienappartements zur Verfügung. Die Einrichtung bietet darüber hinaus einen Aufenthaltsbereich mit Gemeinschaftsküche, Therapieräume, einen Snoezelen-Raum (ein speziell gestalteter Entspannungsraum mit sanften Licht-, Klang- und Sinnesreizen) und einen Abschiedsraum für betroffene Familien.
Ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, Psychologen, Sozialpädagogen, Erziehern und Therapeuten betreut die Kinder und ihre Familien gemeinsam mit dem vertrauten Arzt und dem Palliativteam. Das Haus ANNA versteht sich dabei als Ergänzung zur ambulanten Betreuung – als flexibles Entlastungsangebot für den Alltag.
Am Ende des informativen Vortrags entstand ein reger Austausch. Dabei wurde deutlich, welche Bedeutung das Thema und die Arbeit des Kinderhospizes auch für viele Fachstellen im Landkreis Freyung-Grafenau haben.

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