Fortbildung „Walk & Talk“ im Ringelaier Wald – Medienkompetenz im pädagogischen Alltag

Zu diesem interessanten Thema trafen sich 14 Kindertagespflegepersonen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau im Ringelaier Wald. Die Fortbildung der Tagesmütter und Tagesväter fand dieses Mal in einem besonderen Format statt: Das von Referentin Martina Kirchpfening entwickelte „Walk & Talk“- Format kombiniert theoretische Inhalte mit Bewegung und Naturerfahrung. Impulsfragen, die während des Ge-hens in der Natur erörtert werden, bieten die Grundlage für das Erfahren eines Themas mit allen Sinnen.

In einer geführten Wanderung ging es früh morgens raus in die Natur. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit der zentralen Frage, wie man Kinder im sinnvollen Umgang mit Medien unterstützen kann. Des Weiteren wurden bewegte Erarbeitungsphasen gestaltet, wie man den Auswirkungen und Folgen von Konsum pädagogisch begegnen kann.
Ein besonderes Augenmerk im Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Bereich der Medien ist, eine gute Vertrauensbasis aufzubauen, welche einen langanhaltenden Zugang schafft, mit Kindern ins Ge-spräch zu kommen. Dies ist auch die Basis, damit Kinder und Jugendliche auf die Erwachsenen zukommen können, um ihr Anliegen zu besprechen, d. h., wenn Schwierigkeiten und ungute Gefühle auftreten, dass sich eine Brücke zu den Erwachsenen bauen lässt.
Bei der Wanderung wurde die Wahrnehmung der natürlichen Umgebung in Form von Stille und Ruhe bewusst erlebt. Dies machte deutlich, dass denkfreies Entspannen im Wald die Sinne sensibilisiert und einem zur Ruhe kommen lässt. Die einkehrende Stille gibt Raum, zu sich zu kommen und die Langsamkeit zu entdecken. Im nächsten Wanderabschnitt erhielten einige Teilnehmende kleine Spiegel, um die Wahr-nehmung in der Natur zu fokussieren, die Blickrichtung zu wechseln und sich auf eine andere Perspektive einzulassen. Diese Methode ermöglicht Erwachsenen und Kindern einen bewussten Zugang zu bestimm-ten Ausschnitten in die einzelnen Bereiche der Natur. Darüber kamen die Teilnehmenden ins Gespräch und tauschten sich in Form von Anknüpfungspunkten einer solchen Naturerfahrung in Kombination mit Medieneinsatz aus.

Damit Kinder einen guten und verantwortungsvollen Umgang mit Medien entwickeln, ist eine vertrauensvolle Bezugsperson von wesentlicher Bedeutung. Kinder sollen Vertrauen entwickeln, um jederzeit mit Anliegen zu den Erwachsenen kommen zu können. Das gemeinsame Gespräch mit Kindern sollte sich aus dem konkreten Medienalltag von Kindern und Erwachsenen ergeben. Im regelmäßigen wertschätzenden Austausch über diese Thematik der Mediennutzung kann es gelingen, ein Bewusstsein für die reale Umgebung und die virtuelle Parallelwelt zu schaffen.

Die Kindertagespflegepersonen haben im fachlichen Austausch ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Apps zur Verwendung im pädagogischen Alltag diskutiert. Besonders in den Fokus gerückt sind Bestimmungs-Apps, welche schnell Informationen über Wildtiere, Vögel, Pflanzen und Musikstücke liefern können. Die Nutzung solcher Apps kann in kurzer Zeit umfangreiche Informationen liefern, wenn z. B. Kinder einen Vogel entdecken und in diesem Zusammenhang mehr über dieses Lebewesen erkunden und erfahren möchten.

Im Nachgang erhielten die Kindertagepflegeperson Daten zu einigen Anlaufstellen sowie weiterführende Tipps, um sich hier umfangreich und fachlich informieren zu können. Diese Informationen sind nicht nur für pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen oder der Kindertagepflege von Interesse, sondern auch Erziehungsberechtige können davon profitieren. Nähere Infos auch unter www.webhelm.de.

 

Dipl.-Sozialpädagogin Martina Kirchpfening (4.v.re.) machte besonders auf die Internetseite des Insti-tuts für Medienpädagogik JFF aufmerksam, welche vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und von der Aktion Jugendschutz gefördert ist.
(Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau)


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