Im Zeichen der langjährigen Partnerschaft zwischen dem Landkreis Freyung-Grafenau und der südböhmischen Stadt Třeboň fand kürzlich ein grenzüberschreitender Austausch im Landratsamt statt. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie Feuerwehrführungskräfte insbesondere aus Třeboň und dem zur Stadt gehörenden Ortsteil Branná.
„Solche Begegnungen sind das Herzstück unserer Partnerschaft. Es geht nicht nur um Zusammenarbeit, sondern um echtes Miteinander – um den persönlichen Kontakt, um gegenseitiges Vertrauen und darum, voneinander zu lernen. Ich freue mich sehr, dass der Austausch mit so viel Engagement und Herzlichkeit stattfindet. Gerade in einer Zeit, in der der Zusammenhalt in Europa wichtiger denn je ist, tragen wir durch diese freundschaftlichen Verbindungen dazu bei, den europäischen Gedanken ganz konkret mit Leben zu füllen“, betonte Landrat Sebastian Gruber zur Begrüßung der Gäste.
Im Mittelpunkt des Treffens stand das Feuerwehrwesen des Landkreises Freyung-Grafenau und der Wunsch aller Beteiligten den kameradschaftlichen Austausch zu fördern. Kreisbrandrat Norbert Süß sowie Kreisbrandinspektor Thomas Thurnreiter – zugleich zuständiger Mitarbeiter im Landratsamt für den Brand- und Katastrophenschutz – führten die Gäste durch die Kreiseinsatzzentrale und die Führungsräume des Katastrophenschutzes. Dabei erklärten sie anschaulich die Strukturen, Abläufe und Organisation im Einsatzfall.
Wie leistungsfähig die Feuerwehren im Landkreis sind, wurde bei einem Überblick über das breite Einsatzspektrum deutlich: 1.100 Einsätze absolvierten die 88 Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2024. Mit insgesamt 173 Einsatzfahrzeugen sorgen sie in den 25 Kommunen des Landkreises für schnelle Hilfe bei Bränden, Unfällen und anderen Notlagen. Über 3.300 Bürgerinnen und Bürger engagieren sich derzeit aktiv im freiwilligen Feuerwehrdienst – rund 16 Prozent davon sind Frauen. Etwa 685 Jugendliche befinden sich aktuell in Ausbildung und sichern so den Nachwuchs. Ein wichtiges Thema war auch die sogenannte Hilfsfrist – also die Zeitspanne vom Notruf bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. Diese liegt im Landkreis bei maximal zehn Minuten.
Nach dem offiziellen Teil im Landratsamt stand ein gemeinsamer Besuch des 2. Niederbayern-Cups in Breitenberg auf dem Programm. Bei diesem hochkarätigen Feuerwehrleistungsbewerb zeigten rund 650 Feuerwehrfrauen und -männer ihr Können. Abschließend konnten die Gäste aus Třeboň in Waldkirchen noch den neuen Rüstwagen des Landkreises in Augenschein nehmen, der bei der örtlichen Feuerwehr stationiert ist.