Am 15. Mai nehmen im Landkreis Freyung-Grafenau die beliebten Igelbusse wieder ihren Betrieb auf. Der Rachelbus (Linie 601), der Lusenbus (Linie 602) und der Finsteraubus (Linie 603) ergänzen damit den Almbergbus (Linie 605) und den Dreisesselbus (Linie 606), die bereits seit dem 1. Mai unterwegs sind. Mit dem Angebot der Igelbusse sollen Gäste und Einheimische den Bayerischen Wald entspannt, umweltfreundlich und ohne eigenen Pkw erleben können – und dabei zahlreiche Ausflugsziele stressfrei erreichen.
Ob für eine ausgedehnte Wanderung im Nationalpark oder einen entspannten Tagesausflug: Die Igelbusse bringen ihre Fahrgäste zu den schönsten Orten des Bayerischen Waldes – und abends auch wieder zurück. So kann man den Tag unbeschwert ausklingen lassen, sei es bei einem kühlen Getränk in der Racheldiensthütte oder im Lusenschutzhaus, ohne an die Heimfahrt mit dem Auto denken zu müssen.
„Unsere Igelbusse sind ein echtes Erfolgsmodell – sie verbinden touristische Attraktivität mit einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, betont Landrat Sebastian Gruber. „Durch das neue Verkehrskonzept und den Einsatz von HVO-Kraftstoff schaffen wir es, Mobilität und Nachhaltigkeit auf vorbildliche Weise zu vereinen. Dieses Angebot bietet nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für die Menschen im Landkreis einen echten Mehrwert.“
Dass bei der Weiterentwicklung des Igelbus-Systems ein Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt wird, freut auch Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald. „Der ÖPNV ist einer der wichtigsten Bausteine eines nachhaltigen Tourismus.“ Vor Ort können Einheimische und Gäste bequem auf Igelbusse und Waldbahn umsteigen und so klimaschädliche Emissionen verringern. „In den letzten Jahren wurde gemeinsam mit den zuständigen Aufgabenträgern das ÖPNV-Angebot in der Region stetig verbessert und ausgebaut – und damit ist ein naturverträgliches Nationalparkerlebnis gewährleistet.“
Änderungen im Fahrplan durch Baumaßnahmen
Auf den Linien 601, 602 und 302 gilt ab Saisonstart ein Fahrplan, der bereits die bevorstehenden Baumaßnahmen an der Nationalparkstraße berücksichtigt. Die Bauarbeiten beginnen zwar erst am Montag, dem 19. Mai, doch die angepasste Linienführung wird von Anfang an umgesetzt, um einen durchgängig verlässlichen Betrieb sicherzustellen.
Linie 601: Brückenabriss bei der Großen Ohe
Aufgrund des Abrisses der Brücke über die Große Ohe ist der P&R-Parkplatz Graupsäge in dieser Saison voraussichtlich nicht erreichbar. Die Linie 601 verkehrt ab Mitte Mai direkt von Spiegelau über die Nationalparkstraße zur Racheldiensthütte – in beiden Richtungen. Diese Umleitung gilt voraussichtlich für die gesamte Saison.
Linie 602: Vollsperrung bei Waldhäuser
Auch auf der Linie 602 kommt es zu einer Fahrplanänderung: Ab Mitte/Ende Mai wird die Straße zwischen der Auffahrt nach Waldhäuser und der Abfahrt nach Altschönau wegen einer Vollsanierung für rund sechs Wochen komplett gesperrt. Die Busse fahren in dieser Zeit eine Umleitung zur Waldhausreibe Lusen.
Neues Verkehrskonzept ab Juli für mehr Nachhaltigkeit
Ab dem 5. Juli 2025 startet auf der Linie 602 ein Pilotprojekt der Gemeinde Neuschönau in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dem Nationalpark. An allen Wochenenden sowie während der bayerischen Ferien verkehrt der Bus vormittags und nachmittags im Halbstundentakt zwischen dem Parkplatz Graupsäge und dem Parkplatz Waldhausreibe Lusen, sodass in diesen Zeiten ein dichteres Angebot entsteht. Über die Mittagszeit bleibt der gewohnte Stundentakt bestehen. Das heißt konkret: Von 09:02 Uhr bis 12:02 Uhr wird im Halbstundentakt gefahren, ebenso von 14:02 Uhr bis 18:02 Uhr. In der Lücke zwischen den zwei Zeiträumen findet eine Fahrt um 13:02 Uhr statt. Ziel ist es, den Individualverkehr nach Waldhäuser zu verringern, Emissionen zu reduzieren und das Naturerlebnis im Bayerischen Wald dauerhaft zu sichern.
Teil des neuen Verkehrskonzepts ist auch eine Parkraumbewirtschaftung im Bereich Waldhäuser: Je näher ein Parkplatz am Lusen liegt, desto höher sind die Parkgebühren – der P&R-Parkplatz Graupsäge bleibt kostenfrei.
Igelbusse fahren mit HVO – ein weiterer Schritt beim Klimaschutz
Ein weiterer Baustein im nachhaltigen Verkehrskonzept ist der Treibstoff: Alle Igelbusse fahren ab dieser Saison mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil), einem modernen Dieselersatz aus pflanzlichen Reststoffen. Der CO₂-Ausstoß wird dadurch deutlich gesenkt – ohne Abstriche bei Leistung oder Reichweite.
Gut ausgestattet für Radfahrer
Alle Linien – auch die Linie 603, deren Fahrplan unverändert bleibt – sind mit Heckträgern für bis zu fünf Fahrräder ausgestattet. So lassen sich auch Fahrradtouren bequem mit dem Igelbusangebot verbinden. Für die Fahrradmitnahme wird ein Zuschlag erhoben. Eine Voranmeldung bei der Mobilitätszentrale des Landratsamts wird empfohlen.
Informationen und Fahrpläne
Alle Fahrpläne sowie weiterführende Informationen zum Igelbusangebot finden Interessierte unter FRGmobil.de und auf der Website des Landratsamtes.