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Kontrast

Weniger Verbrauch und trotzdem Lebensfreude

Delegation der Landkreisverwaltung zu Besuch in Tansania

Bereits in der 2021 erstellten Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Freyung-Grafenau hat der Kreistag als Ziel festgelegt, dass der Landkreis eine Partnerschaft mit einer Kommune im globalen Süden aufbauen will, unter anderem, um voneinander zu lernen und weitere Fördergelder abzurufen. Als Partnerkommune wurde ein Distrikt in Tansania festgelegt. Zu Tansania und auch zu dem knapp 20.000 Quadratkilometer großen District Simanjiro gibt es bereits seit einiger Zeit verschiedene Kontakte aus den Landkreisen Freyung-Grafenau und Passau. Wichtig war zudem, eine Partner-Region zu finden, die ähnliche Themen und Herausforderungen hat. So ist auch der District Simanjiro ländlich geprägt und beherbergt, wie Freyung-Grafenau, einen Nationalpark. Ziel des Austausches ist es aber nicht nur etwaige Gemeinsamkeiten festzustellen, sondern an ähnlichen Herausforderungen zu arbeiten, gemeinsame Projekte parallel zu initiieren und dabei Synergieeffekte zu nutzen.

Nach mehreren digitalen Treffen und einem ersten Besuch der tansanischen Partner im Landkreis Freyung-Grafenau im September 2023 stand nun der Gegenbesuch von bayerische Seite an. Eine Delegation der Landkreisverwaltung stattete der Partnerkommune im Norden Tansanias, dem Simanjiro District, einen Besuch ab. In der Vorbereitung des Besuchs war man sich einig, dass im Sinne der Nachhaltigkeit Flugreisen die Ausnahme bleiben. Trotzdem müssen Besuche vor Ort im Partnerland und direkte Begegnungen Teil eines solchen Projektes sein, wenn es Erfolg haben will. Die Vorbereitungstreffen dazu waren digital und nachdem sich beide Partnerkommunen nun gegenseitig einmal besucht haben, werden die nächsten Treffen wieder im digitalen Raum stattfinden.

Finanziert wird das Projekt im Übrigen zu 100 Prozent über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für den Landkreis selbst entstehen keine Kosten.

Neben der stellvertretenden Landrätin Helga Weinberger nahmen an der Delegationsreise der zuständige Sachgebietsleiter Reinhard Tolksdorf, Nachhaltigkeitsbeauftragte Verena Holzbauer und als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik Nina Stelzl teil. Auf eigene Kosten fuhr Manuela Jüttner aus Hinterschmiding mit, die mit ihren Auslandserfahrungen und fließenden Suaheli-Kenntnissen die Delegation wertvoll unterstützte. Vor Ort wurde für die Gruppe ein umfangreiches und interessantes Programm vorbereitet, u.a. mit Besuchen in Schulen und Krankenhäusern. Auch von der Wasserversorgung und –aufbereitung in Siminjaro machten sich die Gäste aus dem Bayerischen Wald ein Bild. Wie in Bayern hat es auch in Tansania nach ein paar trockeneren Jahren in diesem Jahr mehr Regen gegeben. Stellvertretende Landrätin Helga Weinberger erläutert: „Die Delegationsreise hat mich persönlich noch einmal mehr dafür sensibilisiert, wie wertvoll und schützenswert die Ressource Wasser ist und wie privilegiert wir doch sind, so eine hohe Wasserqualität zu haben. Ich denke, hierzu können wir bei uns noch mehr Bewusstseinsbildung betreiben, damit das auch in Zukunft so bleibt.“ Weitere Möglichkeiten voneinander zu lernen gibt es unter anderem im Gesundheitssektor. So wird beispielsweise ein Austausch zwischen den Krankenhäusern von beiden Seiten angestrebt. Zudem entstand nach dem Besuch der Berufsschule in Emboreet die Idee, dass deutsche Auszubildende den Tansanischen beispielsweise in kurzen Videosequenzen Maschinen und Werkzeuge erklären können. „Die Menschen hier kommen mit deutlich weniger Ressourcen aus als wir und trotzdem wirken sie zufrieden, in dem Bereich können wir in jedem Fall auch von den Tansaniern lernen“, verdeutlicht stellvertretende Landrätin Helga Weinberger zum Abschluss der Reise.

Unter anderem eine Ausbildungsklasse für Mädchen und junge Frauen besuchte die Landkreis-Delegation in Tansania: (sitzend 3.v. links) Nina Stelzl sowie stehend von links Verena Holzbauer, stellvertretende Land-rätin Helga Weinberger, Manuela Jüttner und Reinhard Tolksdorf. Auch eine mögliche Zusammenarbeit in Ausbildungsfragen war Thema der Delegationsreise. Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau


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