„Wenn der Körper neue Wege geht“ – Informationsaktion zum Welt-Menopausentag im Gesundheitsamt

Gesundheitsamt wirbt für mehr Offenheit und Verständnis für Frauen in den Wechseljahren

Plötzlich kommt die Hitze – mitten im Meeting, im Supermarkt oder in der Nacht. Für viele Frauen gehören solche Momente zum Alltag, wenn ihr Körper beginnt, sich hormonell umzustellen. Die Wechseljahre sind eine ganz natürliche Lebensphase – doch noch immer werden sie häufig tabuisiert oder als rein „medizinisches“ Thema betrachtet.

Um dem entgegenzuwirken, hat das Gesundheitsamt Freyung-Grafenau anlässlich des Welt-Menopausentages mit einem Informationsstand im Eingangsbereich des Facharztzentrums Waldkirchen auf die Bedeutung dieses Themas aufmerksam gemacht. Ziel war es, Frauen wie auch die Gesellschaft insgesamt für einen offenen und bewussten Umgang mit den gesundheitlichen Veränderungen in dieser Lebensphase zu sensibilisieren.

Unter dem Motto „Frauen – sichtbar & gesund“ hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) den Jahresschwerpunkt auf die Frauengesundheit gelegt – und damit auch auf die Wechseljahre.

Diese bezeichnen die Zeit, in der sich das Zusammenspiel der weiblichen Hormone verändert. Etwa ein Drittel der Frauen spürt dabei keine Beschwerden, ein weiteres Drittel nur leichte, während ein weiteres Drittel deutlich darunter leidet. Häufige Begleiterscheinungen sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme oder Stimmungsschwankungen.

„Die Wechseljahre sind kein Krankheitssymptom, sondern ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau – und doch können sie für viele sehr belastend sein“, erklärt die Sozialpädagogin Johanna Dorner. Ihre Kollegin Antonia Lechl ergänzt: „Wichtig ist, dass Frauen wissen: Sie sind mit ihren Erfahrungen nicht allein und dürfen Unterstützung annehmen.“

Wenn Beschwerden die Lebensqualität beeinträchtigen, kann die Frauenärztin oder der Frauenarzt eine Hormonbehandlung oder andere unterstützende Maßnahmen empfehlen. Ebenso entscheidend ist ein gesunder Lebensstil, unabhängig davon, ob Beschwerden auftreten – mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und bewussten Ruhephasen. So lassen sich auch Risiken für Erkrankungen wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Probleme verringern, die nach den Wechseljahren häufiger vorkommen.

In Bayern befinden sich rund eine Million Frauen im Alter der Wechseljahre. Viele wünschen sich mehr Verständnis – auch am Arbeitsplatz. Das Gesundheitsministerium stellt daher unter www.wechseljahre.bayern.de umfassende Informationen für Betroffene, Angehörige sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bereit.

Mit dem Infostand informierten die Sozialpädagoginnen Johanna Dorner (rechts) und Antonia Lechl über die Wechseljahre und ihre Folgeerscheinungen. So soll das Bewusstsein in der Bevölkerung geschärft sowie mehr Offenheit und Öffentlichkeit für das Thema geschaffen werden.
Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau


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