Besonderheiten im pflegerischen Regionalprofil: Zweites Gesundheitsforum im Landkreis Freyung-Grafenau

Landrat Sebastian Gruber: „Frühzeitige Fachkräftegewinnung ist dem Landkreis ein großes Anliegen“

Das regionale Gesundheitsforum der GesundheitsregionPlus Freyung-Grafenau tagte zum zweiten Mal und bot regionalen Akteuren im Gesundheitswesen die Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen. Die GesundheitsregionPlus bearbeitet verschiedene Handlungsfelder im Gesundheitsbereich und wird unterstützt von Experten aus den Bereichen medizinische Versorgung, Pflege, Gesundheitsförderung und Prävention. Im ersten Jahr ihres Bestehens wurde bereits viel erreicht, um die Gesundheitsstrukturen des Landkreises zu stärken und zu verbessern. Das zweite Gesundheitsforum gab hierüber einen Überblick.

"Die GesundheitsregionPlus hat einen sehr guten Start erlebt und zeigt: Gemeinsam bewegen wir mehr im Landkreis Freyung-Grafenau", resümierte Landrat Sebastian Gruber gleich zur Eröffnung. „Eine konstruktive Zusammenarbeit aller ist zukünftig umso wichtiger, wenn man sich die zahlreichen Herausforderungen anschaut. Beispielsweise kämpfen viele Einrichtungen in der Region mit einem Fachkräftemangel. Aktuell ist zwar noch eine gewisse Stabilität vorhanden, aber dem Landkreis ist es ein großes Anliegen, dass es durch eine frühzeitige Fachkräftegewinnung gar nicht erst zu Versorgungslücken kommt“, so Sebastian Gruber.

Da die Pflege eines der bestimmenden Themen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist, wurde auch im Gesundheitsforum darüber gesprochen. Mit viel Expertise referierte der Geschäftsführer der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), Michael Wittmann, über den regionalen Pflegepersonalbedarf. Wittmann erkannte interessante Besonderheiten im pflegerischen Regionalprofil im Landkreis Freyung-Grafenau. „Der Landkreis weist sehr viele Pflegebedürftige im Verhältnis zu seiner Gesamteinwohneranzahl auf. Gleichzeitig wird dieser Umstand zukünftig durch die demografische Entwicklung weiter verstärkt. Darüber hinaus spielt die Pflege daheim eine größere Rolle als in anderen Regionen“, stelle Michael Wittmann fest. Daher müsse in der Pflege zukünftig noch regionaler und kommunaler gedacht werden, um den Menschen noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken.

Anschließend berichtete der Geschäftsstellenleiter der GesundheitsregionPlus, René Kurtz, über die im laufenden Jahr durchgeführten Projekte und Maßnahmen sowie die zukünftigen Themen im Jahr 2023. „In den verschiedenen Arbeitsgruppen konnten mit den Kooperationspartnern bereits einige interessante Projekte geplant und auch umgesetzt werden“, sagte Kurtz. Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention sind das beispielsweise die Projekte „Bewegungsparcours-Tour“, die Aktionswoche „Herzgesundheit“ oder das neu gegründete „Netzwerk Betriebliches Gesundheitsmanagement“ für Betriebe aus der Region in Kooperation mit der AOK-Bayern. In der Pflege wurde unter anderem eine „Demenzwoche“ im Herbst veranstaltet, eine Schulung für ehrenamtlich engagierte Menschen in der Nachbarschaftshilfe angeboten und eine Befragung für beruflich Pflegende durchgeführt. Im Handlungsfeld Gesundheitsversorgung konnte der Fokus erfolgreich auf Initiativen zur frühzeitigen Fachkräftegewinnung und Nachwuchssicherung gelegt werden. Landrat Sebastian Gruber und René Kurtz bedankten sich bei allen Mitgliedern der GesundheitsregionPlus Freyung-Grafenau für das hohe Engagement und die aktive Beteiligung in den Arbeitsgruppen.

Erkannte interessante Besonderheiten im pflegerischen Regionalprofil im Landkreis Freyung-Grafenau: Michael Wittmann, Geschäftsführer der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, bei seinem Vortrag. Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau.

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