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Gesund (bleiben) im Betrieb: „Angestupst“ in ein besseres Arbeitsumfeld

3. Netzwerktreffen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement Bayerwald-Deggendorf bei Rohde & Schwarz in Teisnach

Apfel statt Schokolade? Wie bringe ich jemanden dazu, die wohl gesündere Alternative zu wählen? Zu diesem Thema diskutierten rund 40 Teilnehmende aus 31 Betrieben der Landkreise Regen, Deggendorf und Freyung-Grafenau mit den jeweils stellvertretenden Landräten Helmut Plenk, Josef Färber und Helga Weinberger am Dienstag bei Rohde & Schwarz in Teisnach.
„Als AOK Bayern – Die Gesundheitskasse unterstützen wir gerne und tatkräftig die Vernetzung und das gegenseitige Lernen der Betriebe der Region im BGM“, so Kai Schwab, der als BGM-Berater die Veranstaltung moderierte.

Das Netzwerk für Betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz BGM, wurde letztes Jahr durch die Initiative der AOK Bayern, Direktion Bayerwald-Deggendorf, mit den GesundheitsregionenPlus Landkreis Deggendorf, Arberland-Regen und Freyung-Grafenau, für und mit allen interessierten ansässigen Betrieben ins Leben gerufen. Seit dem letzten Treffen im Herbst kamen bereits zehn weitere Betriebe hinzu.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Michael Loibl, Abteilungsleiter Dienstleistung im Rohde-&-Schwarz-Werk Teisnach, erhielten die Teilnehmer einen Vortrag von der Diplom-Psychologin Maria-Christina Nimmerfroh über das Thema „Nudging“, frei übersetzt „Anstupsen“, oder, wie es die Referentin charmant formulierte: „Wie bringe ich Leute dazu, das zu machen, was sie vor fünf Minuten noch nicht wollten?“

Die Präsentation begann mit einem, für alle Autofahrenden, bekannten „Nudging“-Beispiel, die sogenannte Geschwindigkeitsanzeigetafel. Überschreiten die Verkehrsteilnehmenden das vorgegebene Tempolimit nicht, zeigt die Tafel ein lachendes Gesicht - fährt er zu schnell, erscheint ein eher trauriges Gesicht.
Ein weiteres Beispiel: die Schockbilder auf Zigarettenschachteln. Diese sollen vor einem Kauf des Nikotinproduktes abschrecken.

Stupser in ein gesünderes Arbeitsumfeld
Im Laufe des Vortrags wurde deutlich, dass „Nudging“ in sehr vielen Lebensbereichen unbewusst vorhanden ist, jedoch letztendlich ohne Einschränkung der Wahlfreiheit. Es stellte sich also die Frage: „Wie bringe ich dieses Thema in das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein?“
Durch Workshops erarbeiteten die Firmenvertretenden Themen, wie zum Beispiel durch „Nudging“ der Griff zu einem gesunden Snack gelingt. Diese sollen eher in Griffweite sein, als das Ungesunde. Bilder und Zitate können zudem auch unbewusst unser Denken beeinflussen. Ein einfacher Slogan, laut Nimmerfroh, wie „Rethink your drink“, kann einem schon leichter zum Glas Wasser greifen lassen, als ohne. Auch kostenloses Obst oder Gesundheitskurse, einmal mehr die Treppe als den Aufzug nehmen, oder Ruhepausen einhalten, können zu einem bewussteren Lebensstil beitragen.

Teilnehmende Betriebe stellen sich vor
Die Netzwerk-Treffen sollen zukünftig zwei- bis dreimal jährlich bei einer teilnehmenden Firma stattfinden, um voneinander lernen zu können. Deshalb gab es für die Teilnehmer auch eine Führung im R&S-Werk Teisnach. Hier besichtigten die Anwesenden das Ausbildungszentrum, die Wachstumsbereiche Softwareentwicklung, Systemservice und Endfertigung für Systeme sowie die Vorfertigungsbereiche Präzisionsmechanik, Gehäusetechnik und Leiterplattenfertigung.

Zusammenfassend waren sich alle einig, dass für moderne, zukunftsorientierte Betriebe das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein äußerst wichtiger Bestandteil ist.

Die Geschäftsstellenleiter Rainer Unrecht (GesundheitsregionPlus Landkreis Deggendorf) und René Kurtz (GesundheitsregionPlus Landkreis Freyung-Grafenau) bekräftigten die Wichtigkeit der Treffen. „Der Mix aus Theorie und Praxis ermöglichen einen Austausch, um voneinander zu lernen und so attraktive Gesundheitsangebote zu schaffen. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Motivation aller Betriebsangehörigen gesichert und ausgebaut.“

Das nächste Treffen des BGM-Netzwerkes Bayerwald-Deggendorf findet im Herbst 2023 statt.

Weitere Informationen gibt es bei den GesundheitsregionenPlus.

Gruppenbild der Teilnehmenden vor dem Werk Teisnach
(Foto: Rohde & Schwarz)


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